Der wachsende Missbrauch des Schmerzmedikaments Tilidin ist nach Angaben der Berliner Polizei auch 2014 ein ernstes Problem in der Jugendszene. Allen Bemühungen der Präventionsbeauftragten zum Trotz nimmt der Missbrauch immer mehr zu. Die Polizei beobachtet in ihrer täglichen Arbeit, dass Medikamente mit Tilidin nicht nur konsumiert werden, sondern dass auch die Zahl der Jugendlichen, die davon abhängig werden, im Steigen begriffen ist. Ärztlich verschrieben, wird Tilidin bestimmungsgemäß als Medikament zur Linderung mittelstarker Schmerzen verabreicht. Fachleute weisen jedoch auf das Abhängigkeitspotential und die Gefahr gravierender psychischer Veränderungen hin.

Vor allem unter jugendlichen Kriminellen hat sich das Schmerzmedikament Tilidin zu einer Modedroge entwickelt. Insbesondere in den als Problembezirke berüchtigten Berliner Stadtteilen Wedding und Neuköln ist dieser Trend zu beobachten. Für gläubige Moslems sind andere Drogen wie Alkohol, Haschisch oder Heroin nämlich aufgrund ihrer Koranauslegung verboten, während aber legal verkaufte Arzneimittel nicht unter dieses Gebot fallen. Daher erfreut sich Tilidin neben anderen Medikamenten wie Valium oder Tramadol einer wachsenden Beliebtheit vor allem unter Angehörigen der türkisch- und arabischstämmigen Minderheit. Ein weiterer Grund, der von Migrationspsychologen angegeben wird, ist, dass Tilidin zu den Opiaten zählt und der in der Türkei kulturell überlieferte Konsum von Opium immer noch einen hohen Stellenwert hat.

Tilidin wurde zur Behandlung von Schmerzen entwickelt. Ein Einsatzgebiet ist zum Beispiel die Therapie von Schmerzen, die bei vielen Krebserkrankungen auftreten. Doch die abgesehen von der Schmerzlinderung wirkt das Medikament auch derart auf das Nervensystem, dass sich der Anwender angstfrei und enthemmt fühlt. Diese enthemmende Wirkung führt schlussendlich zu aggressiven Verhaltensmustern – wenn das, was normalerweise das angestaute Wut- und Aggressionspotential hemmt, plötzlich ausgeschaltet wird, kommt es häufig zu unkontrollierbaren gewaltsamen Ausbrüchen in Form von Schlägereien, Messerstechereien oder Schießereien.

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