Schon immer diente das Teetrinken nicht nur als ein reines Löschen des Durstes. Die Zubereitung des Heißgetränkes erfolgt nach bestimmten Regeln. Um den Tee richtig genießen zu können, braucht es seine Zeit.

Anfangs wurde der Tee nur von Mönchen bei ihrer Meditation getrunken. In diesem Zusammenhang lag es nahe, das Ritual mit einer Zeremonie zu verbinden. Allerdings ist in der heutigen Zeit, der religiöse Anlass verschwunden, aber die Zeremonie ist geblieben.

China – Tee ein Zeichen des Willkommens und der Gastfreundschaft

Heute wie auch schon vor tausend Jahren wird in China Tee zum Empfang angeboten. Er darf bei keiner Unterhaltung fehlen. Der Tee soll die Freundschaft und den Austausch von Gedanken fördern.

Auch heute noch findet in China die Teezeremonie “Gong Fu Cha” Anwendung. Sie entstand zu Zeiten der Ming- Dynastie. Die Zeremonie stammt aus der südchinesischen Provinz Fudjien. Die Art des Teetrinkens regeneriert den Körper und dient der Entspannung. Für die Zeremonie wird ein bestimmtes “Teebesteck” benötigt. Dazu zählen eine Teeschaufel, ein Trichter, eine Pinzette, eine Teenadel und eine Wasserschale aus Ton. Weiterhin ist ein Teetisch aus Bambus, Rosenholz oder Keramik mit einer Auffangschale für überschüssiges Wasser und mehrere Kännchen von Nöten.

Während der Teezeremonie sitzt der Gastgeber hinter dem Teetisch und seine Gäste sind um den Tisch herum gruppiert.

Zuerst wird dann ein Kännchen mit heißem Wasser gefüllt und der Deckel aufgesetzt. Im Anschluss daran wird das Kännchen mit heißem Wasser von außen übergossen. Nun werden auch die Schälchen mit Wasser aus der Kanne aufgewärmt. Nach dieser Vorbereitung beginnt dann erst die richtige Teezubereitung. Das Kännchen wird jetzt  bis zu einem Drittel mit Teeblättern gefüllt. In kreisenden Bewegungen werden sie dann mit heißem Wasser übergossen. Anschließend wird dann wieder der Deckel darauf gesetzt und von außen  das Kännchen noch mit etwas heißem Wasser übergossen. Der erste Aufguss wird dann sofort in die Schälchen zum Beduften abgegossen. Dieses Ritual dient zum “Waschen” des Tees. Ebenfalls öffnen sich dadurch die Blattporen und es kann so die Bitternote der nächsten Aufgüsse gemildert werden. Im Anschluss daran wird das Kännchen wiederum mit Wasser gefüllt und man lässt den Tee 10 bis 30 Sekunden ziehen. Nun werden allerdings die Schälchen nicht sofort voll gegossen, sondern immer abwechselnd Schicht für Schicht. So werden die Aufgüsse in den Schälchen gleich kräftig.

Das verwendete Wasser darf dabei nicht kochen, sondern es hat eine Temperatur von 80°C.

Beim Teegenuss in China gibt es einige Verhaltensregeln zu beachten. Zuerst werden den älteren Personen Tee eingeschenkt. Erst nachdem dann alle Schalen gefüllt sind, kann man selbst trinken. Dabei wird das Schälchen immer mit dem Daumen und Zeigefinger gehalten und der Mittelfinger stützt es von unten.

Der Tee wird langsam gekostet und dabei geräuschvoll geschlürft, dadurch soll durch Sauerstoffzufuhr der Geschmack verstärkt werden. In den Pausen während den Aufgüssen unterhält man sich sehr angeregt